Stellvertretend.
Ich wollte am Sonntag nach der Inseltour wieder nach Quito zurueck und habe den Ueberlandbus am Tag genommen, waehrend Sabine noch in die kleine Kuestenstadt Montañita gereist ist.
Die Busfahrt war die Hoelle. Jede Sekunde habe ich mich zerfetzt im Busch, Graben, Tal, Fluss, was-auch-immer liegen sehen. Unser erster Busfahrer ist Wettrennen gefahren, fuenf Stunden lang hat er alles aus dem Weg gehupt und von der Strasse abgedraengt. Sogar die Polizei.
Eine Situation von vielen: Wir haben einen PKW ueberholt, im Gegenverkehr hat ein anderer Bus genau das gleiche getan. Dieser wurde wiederum von einem PKW ueberholt. So fuhren wir ganz knapp aufeinander zu.
Wir hatten aber auch den besten Platz fuer dieses Schauspiel des Schreckens. Und jeder Ort sah genauso aus wie der, aus dem wir losgefahren sind. Milliarden Ecuadorianer sind in jedem Dorf ein- und ausgestiegen.
Nach den fuenf Stunden hatten wir einen Busfahrer, der um die 20 Jahre alt war. Durch Baustellen, einen LKW-Unfall (dort haben sich auch alle Autofahrer verhalten wie die ersten Menschen), Nebel und 180-Grad-Kurven kam ich erst drei Stunden und viele verlorene Nerven spaeter als geplant im suedlichsten Sueden von Quito an und musste mir ein Taxi nehmen.
Zu allem Uebel hatte auch noch irgendein Spaten eine Tonne Essig im Gepaeckraum stehen, wie ich an meinem durchtraenkten Rucksack merkte.
Ueberlandfahrt? Ohne mich!
sonfisch am 21. September 10
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